Geschichte

Die Kirche im Zentrum des dörflichen Lebens

Seifertshain, fand seine erste Erwähnung bereits 1295 als sich deutsche Siedler in der Region niederließen. Seinerzeit nannte man den Ort noch Syfardeshoyn. Wie in vielen historischen und bis heute erhalten Orten vermutet man auch hier die Kirche als einstigen Ortskern. Um diesen herum spielte sich das Alltagsleben ab und ließen sich nach und nach schließlich weitere Siedler nieder. Das Christentum spielte eine noch sehr große Rolle im Leben der Menschen. Die exakte Datierung der ersten Kirche ist unbekannt. Überliefert ist lediglich die Kenntnis über diverse Erweiterungen bzw. einen Kirchenneubau um 560. Das bis heute erhaltene Gebäude ist jedoch gute 200 Jahre älter. Es stammt aus der Zeit zwischen 1785 und 1787. Das Pfarrhaus wurde 1752 errichtet.

Ein Dorf macht Schule

Auch die ersten Hinweise auf ein entstehendes Schulwesen gehen auf jenen Zeitraum des frühen 16. Jahrhunderts zurück. So gab es den geschichtlichen Überlieferungen zufolge seit 1529 eine schwankende Schülerzahl zwischen 40 und 60, die vom Küster des Dorfes regelmäßig in Lesen, Schreiben, Religion unterrichtet wurde. Jene Frühform in Seiferthain war aber noch nicht mit heutigen Ausprägungen des Schulsystems zu vergleichen. Damals traten die Klassen lediglich einmal pro Woche zusammen, denn es gab rund um die Uhr viel zu tun, um die alltägliche Lebensgrundlage zu sichern. Auch Kinder und Heranwachsende wurden für Feldarbeit und andere Tätigkeiten unterstützend eingespannt. Jeder leistete seinen Beitrag – das war ganz normaler Dorfalltag.

Kämpfe und Plünderungen

Zwar blieb der Ort von direkten Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) verschont, nicht aber von der grassierenden Pest sowie seinerzeit üblichen Plünderungen. Anders während der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813. In dieser war der Ort umkämpft und wurde zudem abermals geplündert. Viele Bewohner flohen aus Angst um ihr Leben in das Umland, so zum Beispiel nach Albrechtshain oder Brandis, oder verloren ihr Hab und Gut in den Flammen der Schlacht.

Heute sind die Schäden jener Schlacht im Ort nicht mehr sichtbar. In Vergessenheit ist sie dennoch nicht geraten. Ihre Spuren wurden im Sanitäts- und Lazarettmuseum erhalten, wo sich Besucher einen Eindruck von der Tragweite jener geschichtsträchtigen Kampfhandlungen ein Bild machen können.