Die Paltrock-Windmühle

Paltrockmühlen sind Weiterentwicklungen von Bockmühlen. In der Ableitung der Namensherkunft gelten zwei mögliche Theorien, die beide von äußeren Ähnlichkeiten der Bauweise her ausgehen. Eine besagt, dass die seitlich lang heruntergezogene Erscheinung der Mühle an Faltenröcke von Geistlichen erinnert. Eine andere bezieht sich hierbei auf die mantelähnliche Kleidung von Pfälzer Einwanderern in den Niederlanden – den Pfalzrock. Dieser wird wird im Niederdeutschen als Paltrock bezeichnet.
Paltrockmühlen wurden in Deutschland erstmals im beginnenden 20. Jahrhundert in vergleichsweise windarmen Regionen – darunter auch Sachsen – errichtet. Der Vorteil jener Entwicklung lag vor allem in der Kostenersparnis gegenüber Holländermühlen. Darüber hinaus waren sie weitaus geräumiger als klassische Bockmühlen und konnten auf diese Weise deutlich mehr Arbeit verrichten. In der Bundesrepublik wurden nur rund 70 Modelle jener Art erbaut. Eine von ihnen ist in Seifertshain an der Straße nach Kleinpösna zu besichtigen. Sie ist heute nicht mehr in Betrieb.